Düsseldorf, 24.04.2017: Deutschland blickt zuversichtlich auf seinen Arbeitsmarkt. Mit der zweithöchsten Zustimmungsrate in Europa geben deutsche Arbeitnehmer in einer Befragung der PageGroup mit 64 Prozent an, dass sie die zukünftige Arbeitsmarktlage positiv einschätzen. Nur in Schweden sind die Arbeitnehmer noch optimistischer (67 %). Im Schnitt erwartet jeder zweite in Kontinentaleuropa eine positive Entwicklung, der Trend zeigt bis auf die Arbeitsmärkte in der Schweiz und der Türkei nach oben.

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen – wie auch im Vergleichszeitraum vor einem Jahr – deutlich positiver eingestellt, was die Einschätzung einer Verbesserung der Arbeitsmarktlage angeht, als die europäischen Nachbarn: So liegt der durchschnittliche Job Confidence Index in Deutschland mit 12 Prozentpunkten mehr deutlich über dem Durchschnittswert von 52 Prozent in Kontinentaleuropa. „In den Zahlen spiegelt sich das Selbstbewusstsein der deutschen Arbeitnehmer wider, die bei annähernder Vollbeschäftigung ihren Wert kennen“, erklärt Goran Barić, Geschäftsführer der PageGroup Deutschland.

Gleichzeitig lässt sich ein insgesamt positiver Trend in den Ländern Europas erkennen: Der aktuelle Job Confidence Index zeigt, dass sich bei den Top 5 die Einschätzung der Lage weiterhin positiv entwickelt. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei vielen der Länder, die unter dem europäischen Durchschnitt angesiedelt sind.  Allein die Schweiz und die Türkei haben einen leichten Abwärtstrend. Blickt man auf Gesamteuropa, driften die Zufriedenheitswerte weiter auseinander und es entsteht eine breitere Stimmungslage. 

Beste Aussichten auf Markt- und Wirtschaftslage

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum blicken die deutschen Arbeitnehmer auf beste Aussichten: Befragte aus allen Altersstufen ordnen sowohl die Arbeitsmarktsituation als auch die Wirtschaftslage als gut ein. Am deutlichsten ist die positivere Stimmung bei der Einschätzung der zukünftigen Wirtschaftslage, die unter allen Befragten positiver bewertet wird als noch vor einem Jahr. Am zuversichtlichsten, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt sogar verbessern wird, sind nach wie vor die unter 30-Jährigen (73 %). Unter den über 49-Jährigen gehen inzwischen weniger Befragte von einer Verbesserung aus als noch im ersten Quartal 2016 (58 % versus 59 %).

Persönliche Situation und Einschätzung der Wirtschaftslage

Während nahezu alle Kandidaten zu einer positiven Einschätzung der allgemeinen Wirtschafts- und Marktlage kommen, sehen viele ihre persönliche Situation kritischer: Kandidaten unter 49 Jahren sehen insbesondere ihre Möglichkeiten, kurzfristig einen neuen Job zu finden, kritischer als noch vor einem Jahr. So glauben nur noch 53 Prozent der Kandidaten unter 30 Jahre und 40 Prozent der Kandidaten zwischen 30 und 49 Jahren, dass sie weniger als drei Monate brauchen, um einen neuen Job zu finden. Im Vergleichszeitraum waren es noch 58 Prozent der unter 30-Jährigen und 47 Prozent der 30- bis 49-Jährigen.

Auch immer weniger Beschäftigte glauben an eine Beförderung. Dabei ist die ohnehin negative Einschätzung der älteren Arbeitnehmer noch weiter gesunken: Nur noch 57 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 38 Prozent der über 49-Jährigen erwarten einen beruflichen Aufstieg. Ebenfalls gehen immer weniger der über 49-Jährigen davon aus, künftig spannendere Aufgaben zu bekommen (42 %) oder ihre Work-Life-Balance verbessern zu können (36 %).

Vor allem unter den unter 30-Jährigen hat die Erwartung einer Gehaltserhöhung abgenommen (65 % vs. 70 % im ersten Quartal 2016). Einen Aufwärtstrend gibt es in dieser Altersklasse allerdings auch zu verzeichnen: Weit mehr junge Arbeitnehmer gehen davon aus, dass sich ihre Möglichkeiten zur Kompetenzentwicklung verbessern werden (93 %). Vor einem Jahr waren es noch 87 Prozent.

Gute Gründe für die Entscheidung für einen neuen Arbeitgeber

Die verschlechterten Entwicklungschancen haben auch Einfluss auf den Wunsch nach einem neuen Job. So sind für die Befragten die Hauptgründe für einen Jobwechsel die Aussicht auf beruflichen Aufstieg (34 %), die Hoffnung auf mehr Gehalt (24 %) und eine bessere Work-Life-Balance (20 %). „Unternehmen, die auf ihre starren Reglementierungen beharren, werden im sogenannten ‘war for talent‘ verlieren. Kandidaten wollen heute Karriere und sich gleichzeitig selbst verwirklichen. Firmen, die hoch motivierte Angestellte langfristig binden möchten, müssen Wege finden, diesen Spagat zu ermöglichen“, warnt Barić.

Work-Life-Balance – ein kritisches Thema für alle

Die Work-Life-Balance ist und bleibt das Sorgenkind im deutschen Arbeitsmarkt: Unter allen Befragten wird dieser Aspekt als am wenigsten positiv wahrgenommen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Einschätzung in allen Altersgruppen sogar noch weiter verschlechtert. Weit weniger als die Hälfte der Kandidaten geht so inzwischen davon aus, dass sich die Work-Life-Balance in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Die damit verbundene Forderung der Arbeitnehmer ist für Barić ganz deutlich: „Bewerber sind heute auf der Suche nach einem individuell passenden Arbeitsmodell, dass genau auf ihre jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Mit entsprechendem Entgegenkommen bei flexiblen Arbeitszeiten und individuellen Absprachen können Unternehmen jetzt besonders punkten und attraktive Kandidaten gewinnen. Wer nicht reagiert, wird abgehängt werden.“

Über die Umfrage:

Die europaweite Umfrage „Job Confidence Index“ der PageGroup beruht auf Antworten von rund 17.700 Kandidaten aus zwölf Ländern. In Deutschland haben im ersten Quartal 2017 1.046 Kandidaten, die sich für eine Position über die Webseiten von Michael Page oder Page Personnel beworben haben, an der Befragung teilgenommen. Der Index wird jedes Quartal ausgewertet.

Ein eBook mit den jeweils aktuellen Ergebnissen und zentrale Infografiken stehen unter https://www.michaelpage.de/neuigkeiten-studien/job-confidence-index zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Zum Unternehmen Michael Page International (Deutschland) GmbH

Michael Page vermittelt Fach- und Führungskräfte in Festanstellungen und für Interim-Projekte an Unternehmen aller Größenordnungen, vom „Hidden Champion“ bis zum „Global Player“. Als Teil der PageGroup gehört Michael Page zu einer weltweit agierenden Personalberatungsgruppe mit 150 Büros in 35 Ländern und mehr als 6.000 Mitarbeitern weltweit. Die deutsche Zentrale des Unternehmens ist in Düsseldorf.